Marwan (1934–2016) war einer der wichtigsten und einflussreichsten Künstler der zeitgenössischen syrischen Kunst und war besonders für seine figurativen Werke bekannt. Der in Damaskus geborene Künstler studierte arabische Literatur an der Universität Damaskus. In den späten 50er-Jahren zog er nach Berlin und besuchte hier die Hochschule für Bildende Künste, dabei lernte er auch die beiden Künstler Eugen Schönebeck und Georg Baselitz kennen. Im Jahr 1963 schloss er sein Studium an der Fakultät für Malerei ab. Durch seine Kontakte in der Berliner Kunstszene kam er 1967 zu seiner ersten Einzelausstellung in der Galerie Springer und wird ab 1971 von der Galerie Lietzow in Berlin vertreten.
Marwans Kunst war vom deutschen Expressionismus und den Künstlern und Werken der Neuen Wilden beeinflusst. Gleichzeitig bewahrte er seine syrische Identität, indem er auf arabische politische Streitfragen und Menschenrechtsfragen in seinen Werken reagierte und zugleich sich auf arabische Poesie und Bildsprache rekurrierte.
Marwan war bekannt für seine Gesichter, die sich in hügelige Landschaften verwandeln – ein Motiv, das sich durch sein gesamtes Œuvre zieht. Vor allem das Konzept des „Gesichts in der Landschaft“, ein Begriff, den der syrische Dichter Adonis geprägt hat, ist ein nicht wegzudenkender Bestandteil von Marwans Arbeiten. Durch die wiederholte Erkundung des Motivs des Kopfes war es ihm ein Anliegen, diese Orte „auszugraben“ und mit seinen Bildern „Seelen zu malen“, wie er es wiederholt in Gesprächen ausdrückte. Auch in unserem Werk wird den Betrachtenden die Möglichkeit gegeben Landschaften zu erkundigen und mit ihm die Seelen „auszugraben“.
Als Teil der syrischen Nationalbewegung und durch seine panarabische Bildsprache, eröffnen Marwans Arbeiten einen Konversationsraum zwischen Land, Identität, Poesie und Geschichte. VO
Öl auf Karton, auf Leinwand aufgezogen. 108 × 74 cm
(42 ½ × 29 ⅛ in.). Rückseitig mit Pinsel in Schwarz zweifach signiert und datiert: Marwan 87-95. [3267] Gerahmt
Provenienz
Privatsammlung, Bayern (in der Galerie Brusberg, Berlin, erworben, seitdem in Familienbesitz)
Marwan (1934–2016) war einer der wichtigsten und einflussreichsten Künstler der zeitgenössischen syrischen Kunst und war besonders für seine figurativen Werke bekannt. Der in Damaskus geborene Künstler studierte arabische Literatur an der Universität Damaskus. In den späten 50er-Jahren zog er nach Berlin und besuchte hier die Hochschule für Bildende Künste, dabei lernte er auch die beiden Künstler Eugen Schönebeck und Georg Baselitz kennen. Im Jahr 1963 schloss er sein Studium an der Fakultät für Malerei ab. Durch seine Kontakte in der Berliner Kunstszene kam er 1967 zu seiner ersten Einzelausstellung in der Galerie Springer und wird ab 1971 von der Galerie Lietzow in Berlin vertreten.
Marwans Kunst war vom deutschen Expressionismus und den Künstlern und Werken der Neuen Wilden beeinflusst. Gleichzeitig bewahrte er seine syrische Identität, indem er auf arabische politische Streitfragen und Menschenrechtsfragen in seinen Werken reagierte und zugleich sich auf arabische Poesie und Bildsprache rekurrierte.
Marwan war bekannt für seine Gesichter, die sich in hügelige Landschaften verwandeln – ein Motiv, das sich durch sein gesamtes Œuvre zieht. Vor allem das Konzept des „Gesichts in der Landschaft“, ein Begriff, den der syrische Dichter Adonis geprägt hat, ist ein nicht wegzudenkender Bestandteil von Marwans Arbeiten. Durch die wiederholte Erkundung des Motivs des Kopfes war es ihm ein Anliegen, diese Orte „auszugraben“ und mit seinen Bildern „Seelen zu malen“, wie er es wiederholt in Gesprächen ausdrückte. Auch in unserem Werk wird den Betrachtenden die Möglichkeit gegeben Landschaften zu erkundigen und mit ihm die Seelen „auszugraben“.
Als Teil der syrischen Nationalbewegung und durch seine panarabische Bildsprache, eröffnen Marwans Arbeiten einen Konversationsraum zwischen Land, Identität, Poesie und Geschichte. VO