David Wojnarowicz’ „Sex Series“, bestehend aus insgesamt acht Schwarz-Weiß-Fotomontagen, ist der französischen Filmemacherin und engen New Yorker Weggefährtin Marion Scemama gewidmet.
Trotz der abstrahierten Hauptbilder der Serie handelt es sich erkennbar um mächtige Motive, die entweder von zivilisatorischer Potenz oder Naturgewalt zeugen. Sie gleichen scharf konturieren Röntgenbildern und werden von kreisförmigen, kleinen Gucklöchern überlagert, die Einblicke in explizite Szenen geben. Unser Exemplar „ohne Titel“, zeigt das Motiv des Mangrovenwaldes, mit einer Vignette in der oberen rechten Ecke, welche zwei Männer beim Rimming zeigt. Das Pornografische Bildmaterial stammt aus der Sammlung von Wojnarowicz’ verstorbenem Mentor Peter Hujar.
Es scheint, als ob uns der Künstler und Aktivist David Wojnarowicz mit seinen Bildkombinationen für die „Sex Series“ mit der ungeschönten Wahrheit konfrontieren möchte, dass niemand, auch im dominanten Amerika der 80er/90er-Jahre, gegen das HI-Virus immun ist. Darüber hinaus blicken wir in seinen persönlichen Schmerz über die Marginalisierung von Homosexualität und ihre verheerenden Auswirkungen. Indem er, als Betroffener, mit dem Schweigen über die Aids-Epidemie bricht, der bis 1990 mehr als 100.000 Amerikaner zum Opfer gefallen waren, bringt er die Ängste der schwulen Gemeinschaft zum Ausdruck und sorgt dafür, dass seine eigenen Erfahrungen nicht aus unserem kulturellen Gedächtnis verschwinden.
Unser Abzug stammt aus dem Nachlass des verstorbenen Berliner Kurators Frank Wagner und ist diesem als frühem Unterstützer und bedeutendem Freund gewidmet. Wagner spielte insbesondere mit seinen frühen Ausstellungen zur Körperpolitik, Geschlechterfragen, Sexualität und Aids eine zentrale Rolle in der Politisierung vormals rein privater Themen.
Exemplare der „Sex Series“ befinden sich in den Sammlungen zahlreicher Institutionen wie dem MoMA, dem Whitney Museum in New York und dem Princeton University Museum, New Jersey. SAM
Silbergelatineabzug. 46,8 × 55,8 cm (50,4 × 60,5 cm)
(18 ⅜ × 22 in. (19 ⅞ × 23 ⅞ in.)). Rückseitig mit Kugelschreiber in Schwarz gewidmet, bezeichnet, signiert und datiert: […] From Sex Series (test proof) David Wojnarowicz 1989 NYC. Probeabzug außerhalb der Gesamtauflage von 12. [3167]
David Wojnarowicz’ „Sex Series“, bestehend aus insgesamt acht Schwarz-Weiß-Fotomontagen, ist der französischen Filmemacherin und engen New Yorker Weggefährtin Marion Scemama gewidmet.
Trotz der abstrahierten Hauptbilder der Serie handelt es sich erkennbar um mächtige Motive, die entweder von zivilisatorischer Potenz oder Naturgewalt zeugen. Sie gleichen scharf konturieren Röntgenbildern und werden von kreisförmigen, kleinen Gucklöchern überlagert, die Einblicke in explizite Szenen geben. Unser Exemplar „ohne Titel“, zeigt das Motiv des Mangrovenwaldes, mit einer Vignette in der oberen rechten Ecke, welche zwei Männer beim Rimming zeigt. Das Pornografische Bildmaterial stammt aus der Sammlung von Wojnarowicz’ verstorbenem Mentor Peter Hujar.
Es scheint, als ob uns der Künstler und Aktivist David Wojnarowicz mit seinen Bildkombinationen für die „Sex Series“ mit der ungeschönten Wahrheit konfrontieren möchte, dass niemand, auch im dominanten Amerika der 80er/90er-Jahre, gegen das HI-Virus immun ist. Darüber hinaus blicken wir in seinen persönlichen Schmerz über die Marginalisierung von Homosexualität und ihre verheerenden Auswirkungen. Indem er, als Betroffener, mit dem Schweigen über die Aids-Epidemie bricht, der bis 1990 mehr als 100.000 Amerikaner zum Opfer gefallen waren, bringt er die Ängste der schwulen Gemeinschaft zum Ausdruck und sorgt dafür, dass seine eigenen Erfahrungen nicht aus unserem kulturellen Gedächtnis verschwinden.
Unser Abzug stammt aus dem Nachlass des verstorbenen Berliner Kurators Frank Wagner und ist diesem als frühem Unterstützer und bedeutendem Freund gewidmet. Wagner spielte insbesondere mit seinen frühen Ausstellungen zur Körperpolitik, Geschlechterfragen, Sexualität und Aids eine zentrale Rolle in der Politisierung vormals rein privater Themen.
Exemplare der „Sex Series“ befinden sich in den Sammlungen zahlreicher Institutionen wie dem MoMA, dem Whitney Museum in New York und dem Princeton University Museum, New Jersey. SAM