El animal que nos viene. Santa Cruz de Tenerife, Sala La Granja, 1992 / Andreas Schulze: Interieur. Hamburg, Sammlung Falckenberg; Düren, Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum, 2010, Abb. S. 119 und 199
Eine ganz schöne Trumm, um mit diesem kölschen Ausdruck sprachlich in der Stadt des Künstlers Andreas Schulze zu bleiben, ist diese Kugel in ihrem gemalten Bildraum, der an eine Box, eine Schachtel oder eine Bühne denken lässt - ein wiederkehrendes Motiv in seinem Œuvre, mit dem er sich nicht zuletzt mit den skulpturalen Boxen seines Künstlerkollegen Donald Judd auseinandersetzt. Das wandfüllende Format reicht gerade aus, die Kugel mit den Kringeln, die aus ihr herauswachsen, zu bändigen. Licht und Schatten spielen eine gestaltende Rolle und lassen die Wandfarben und auch den Boden in variierenden Farbtönen klingen. Die Kugel setzt sich mit ihrer lichtabgewandten Seite fast schwarz vom Boden und der Rückwand ab. Die Zentralperspektive ermöglicht den Betrachtenden zunächst einen beruhigenden Rahmen, der aber von den aus der Kugel herausdringenden Kringeln in Bewegung gerät. Diese erzeugen keinerlei Schattenwurf, als federten und tanzten sie permanent in der Luft. Die großen Kringel im Vordergrund scheinen den Bildraum bereits verlassen zu haben und schillern, entgegen dem ersten Eindruck gleichtoniger Kringel, partiell in Grün, Rot, Gelb und Blau. Da ist richtig was los, sehr lebhaft, als würden die Kringel, einmal der Kugel entfleucht, heiter und gut gelaunt Party machen.
Interpretatorisch lassen sich die Werke von Andreas Schulze schwer fassen – und das, seit er Anfang der 1980er-Jahre seine unverwechselbaren Bilder malt. Sein Werk ist ebenso einzigartig wie heiter und die Autorin kann sich Niklas Maak nur anschließen, der die Arbeiten von Andreas Schulze „zu den interessantesten seiner Generation zählt" (FAZ vom 30.4.2023). AGT
El animal que nos viene. Santa Cruz de Tenerife, Sala La Granja, 1992 / Andreas Schulze: Interieur. Hamburg, Sammlung Falckenberg; Düren, Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum, 2010, Abb. S. 119 und 199
Eine ganz schöne Trumm, um mit diesem kölschen Ausdruck sprachlich in der Stadt des Künstlers Andreas Schulze zu bleiben, ist diese Kugel in ihrem gemalten Bildraum, der an eine Box, eine Schachtel oder eine Bühne denken lässt - ein wiederkehrendes Motiv in seinem Œuvre, mit dem er sich nicht zuletzt mit den skulpturalen Boxen seines Künstlerkollegen Donald Judd auseinandersetzt. Das wandfüllende Format reicht gerade aus, die Kugel mit den Kringeln, die aus ihr herauswachsen, zu bändigen. Licht und Schatten spielen eine gestaltende Rolle und lassen die Wandfarben und auch den Boden in variierenden Farbtönen klingen. Die Kugel setzt sich mit ihrer lichtabgewandten Seite fast schwarz vom Boden und der Rückwand ab. Die Zentralperspektive ermöglicht den Betrachtenden zunächst einen beruhigenden Rahmen, der aber von den aus der Kugel herausdringenden Kringeln in Bewegung gerät. Diese erzeugen keinerlei Schattenwurf, als federten und tanzten sie permanent in der Luft. Die großen Kringel im Vordergrund scheinen den Bildraum bereits verlassen zu haben und schillern, entgegen dem ersten Eindruck gleichtoniger Kringel, partiell in Grün, Rot, Gelb und Blau. Da ist richtig was los, sehr lebhaft, als würden die Kringel, einmal der Kugel entfleucht, heiter und gut gelaunt Party machen.
Interpretatorisch lassen sich die Werke von Andreas Schulze schwer fassen – und das, seit er Anfang der 1980er-Jahre seine unverwechselbaren Bilder malt. Sein Werk ist ebenso einzigartig wie heiter und die Autorin kann sich Niklas Maak nur anschließen, der die Arbeiten von Andreas Schulze „zu den interessantesten seiner Generation zählt" (FAZ vom 30.4.2023). AGT