Kurz bevor Lotte Laserstein ihr berühmtes Gemälde „Abend über Potsdam“ schuf, erhielt sie von einem wohlhabenden Ehepaar den Auftrag, das Potsdamer Stadtschloss zu malen. Obwohl für Laserstein die Darstellung des Menschen stets im Mittelpunkt stand und Stadtlandschaften sie bis dato kaum gereizt hatten, nahm sie den renommierten Auftrag an. Allerdings verzichtete sie auf eine repräsentative Wiedergabe des herrschaftlichen Gebäudes (siehe Abb., Potsdamer Stadtschloss, um 1920) und rückt es derart in den Hintergrund, dass es nur mehr die Kulisse für das bunte Treiben auf dem Platz und der zum Wasser führenden Treppe bildet. Augenfälliger Blickfang sind vielmehr die mit gespreiztem Gefieder durchs Wasser ziehenden Schwäne. Lotte Laserteins enge Freundin und Muse Traute Rose erinnerte sich Jahrzehnte später an die Entstehung des Gemäldes. Ähnlich wie die Holztafel für „Abend über Potsdam“ wurde auch die Leinwand für das Stadtschloss mit der S-Bahn nach Potsdam transportiert, wo dann ein Schüler Lasersteins sein Motorboot zur Verfügung stellte, damit die Malerin das Motiv vom Wasser aus einfangen konnte. Zudem erinnerte sich Rose daran, gemeinsam mit einem jungen Mann selbst auf den Stufen gesessen zu haben. Möglicherweise handelt es sich bei dem rechts außen sitzenden Paar um Traute und ihren Begleiter. (Anna-Carola Krausse)
Kurz bevor Lotte Laserstein ihr berühmtes Gemälde „Abend über Potsdam“ schuf, erhielt sie von einem wohlhabenden Ehepaar den Auftrag, das Potsdamer Stadtschloss zu malen. Obwohl für Laserstein die Darstellung des Menschen stets im Mittelpunkt stand und Stadtlandschaften sie bis dato kaum gereizt hatten, nahm sie den renommierten Auftrag an. Allerdings verzichtete sie auf eine repräsentative Wiedergabe des herrschaftlichen Gebäudes (siehe Abb., Potsdamer Stadtschloss, um 1920) und rückt es derart in den Hintergrund, dass es nur mehr die Kulisse für das bunte Treiben auf dem Platz und der zum Wasser führenden Treppe bildet. Augenfälliger Blickfang sind vielmehr die mit gespreiztem Gefieder durchs Wasser ziehenden Schwäne. Lotte Laserteins enge Freundin und Muse Traute Rose erinnerte sich Jahrzehnte später an die Entstehung des Gemäldes. Ähnlich wie die Holztafel für „Abend über Potsdam“ wurde auch die Leinwand für das Stadtschloss mit der S-Bahn nach Potsdam transportiert, wo dann ein Schüler Lasersteins sein Motorboot zur Verfügung stellte, damit die Malerin das Motiv vom Wasser aus einfangen konnte. Zudem erinnerte sich Rose daran, gemeinsam mit einem jungen Mann selbst auf den Stufen gesessen zu haben. Möglicherweise handelt es sich bei dem rechts außen sitzenden Paar um Traute und ihren Begleiter. (Anna-Carola Krausse)