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Kunst des 19. Jahrhunderts

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157 N Camille Pissarro

Saint-Thomas-des-Antilles 1830 – 1903 Paris

„Femme écrivant“. Um 1899

Öl auf Leinwand auf Pappe. 11 × 16,5 cm (4 ⅜ × 6 ½ in.). Unten rechts monogrammiert: C. P. Werkverzeichnis: Pissarro/Durand-Ruel Snollaerts 1245. [3078]

Provenienz

M. Salzmann, Paris (bis 2004) / Privatsammlung (2004 bei Salle Rossini, Paris, erworben) / Privatsammlung, London (2005 bei Sotheby's, New York, erworben)

EUR 40.000 - 60.000

USD 44.000 - 65.900

Auktion 362

Donnerstag, den 28. November 2024, 15:00 Uhr

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Literatur und Abbildung

Auktion: Gravures, Dessins, Peintures, Sculptures XIXe et XXe, Écoles d'Europe Centrale, Peintres Juifs. Paris, Salle Rossini, 15.6.2004, Kat.-Nr. 29 / Auktion N08064: Impressionist & Modern Art. New York, Sotheby's, 19.1.2005, Kat.-Nr. 3, m. Abb

Diese ebenso spontane wie feinfühlige Ölstudie von Camille Pissarro zeigt wohl eines seiner Kinder schreibend an einem Tisch sitzend. Der Anblick seines in Konzentration versunkenen Kindes scheint ihn so gefesselt zu haben, dass er spontan zu einem Stück Leinwand griff, um die Szene festzuhalten. Er malte mit weißen und schwarzen Farbtönen direkt auf die ungrundierte Leinwand, und man hat das Gefühl, dem Künstler beim schnellen Erfassen zuschauen zu können, wie er das kleine Bild mit zügigem Farbauftrag anlegte und immer weiter verdichtete. Im Mittelpunkt stehen das helle Papier, die Hände mit dem schwarzen Stift sowie das hell aufleuchtende Kinderprofil. Von dem gebeugten Kinderrücken und dem halbrund erscheinenden Tisch mit seinen Utensilien geht eine kreisende Bewegung aus, die ebenso das Zentrum wie die Innenwelt des Kindes widerspiegelt. Auch wenn der Künstler hier nur mit Schwarz und Weiß malt, erscheint unser Bild geradezu koloristisch vielfältig. Pissarro war fast siebzig Jahre alt, als er unser Bild malte, und galt damals schon als Vater der Impressionisten. Er interessierte sich allerdings auch noch im Alter für die neuesten Kunstentwicklungen und war mit jüngeren Künstlern befreundet. So ist es nicht verwunderlich, dass unsere Ölstudie eine große Verwandtschaft hat mit zeitgleich entstandenen Studien der jungen Kollegen Pierre Bonnard und Édouard Vuillard. MM

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