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Grisebach
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Weltrekord und ein zweites Domizil in der Fasanenstraße Herbstauktionen der Villa Grisebach standen unter einem guten Stern

29.11.2014, Berlin

In der Villa Grisebach hat eine neues Kapitel begonnen – erstmals fand am Wochenende die Auktion „Zeitgenössische Kunst“ in den neuen Räumen in der Fasanenstraße 27 statt: Vor über 400 Besuchern im Saal und insgesamt 150 Telefonbietern erzielten ein Gemälde von Anselm Kiefer mit € 312.500* und ein Georg Baselitz mit € 250.000 die beiden höchsten Zuschläge.

Preislich an der Spitze der acht Auktionen steht ein Werk des „19. Jahrhunderts“: Mit € 3.295.000 für Adolf Menzels „Stehende Rüstungen“ (Schätzung € 100.000 / 150.000) wurde der bisherige Weltrekord für ein Werk des Künstlers um mehr als eine Million Euro überboten. Das Bild wurde gegen elf Telefonbieter und zahlreiche Saalbieter von einem Privatsammler in der Schweiz erworben. Gleichzeitig ist dies der höchste Preis, der jemals in Deutschland für eine Arbeit auf Papier auf einer Auktion bezahlt wurde. Für weiteres Aufsehen sorgte die seltene Graphik „Die Frau mit dem Spinnennetz (Melancholie)“ von Caspar David Friedrich, die bei einer Schätzung von nur € 10.000 bis 15.000 spektakuläre € 901.000 erzielte.

In der Auktion „Ausgewählte Werke“ wurde das letzte Bild versteigert, das Max Beckmann 1937 vor seiner Emigration in Deutschland gemalt hat: Das Gemälde von der Nordseeinsel Wangerooge mit dunkel drohenden Wolken wurde in einem Bietgefecht für € 1.397.500 Millionen einem deutschen Privatsammler zugeschlagen.

Neu etabliert wurde die Auktion „Druckgraphik“: Hier erzielte „Der Kuss“ von Edvard Munch mit einem Ergebnis von € 500.000 bei einer Schätzung von € 180.000 / 240.000 den höchsten Zuschlag. Der kolorierte Holzschnitt ging in eine skandinavische Privatsammlung.

Erfolgreich verlief auch die Auktion „ORANGERIE“ mit ausgewählten Objekten aus fünf Jahrhunderten. Gegen den Trend des Marktes wurden alle Möbelstücke hoch beboten. Das Gesamtergebnis dieser Auktion erzielte erstmals fast eine Million Euro.

Bernd Schultz: „Wir freuen uns, daß die Villa Grisebach nun einen eigenen Standort für die Kunst des 21. Jahrhunderts hat – und daß mit der Zeitgenössischen Kunst, der Kunst des 19. Jahrhunderts, der Photographie und der ORANGERIE nun neben der Klassischen Moderne auch die anderen Abteilungen das Profil unseres Hauses nach außen mitbestimmen. Das Gesamtergebnis unserer Herbstauktionen liegt bei 21 Millionen Euro.“


Micaela Kapitzky


* alle Preise inkl. Aufgeld