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Grisebach
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Spektakuläre Erfolge bei Grisebach – die Ergebnisse der Jubiläumsauktionen in Berlin

17.12.2021, Berlin

Fulminant! Insgesamt spielten die Jubiläumsauktionen mit sechs Auktionen an drei Tagen bei einer mittleren Schätzung von 16 Millionen Euro eine Summe von 25 Millionen Euro ein – eines der besten Ergebnisse der 35-jährigen Grisebach-Geschichte. Unser Jubiläum wurde bei den Auktionen in der Fasanenstraße mit spektakulären Verkaufsquoten und fünf Millionen-Ergebnissen gefeiert.


Die Abendauktion mit Ausgewählten Werken von Emil Nolde bis Kenneth Noland wurde zu einem Fest der Gebote mit reger Beteiligung im Saal, an den Telefonen und über das Internet. Die höchste Steigerung erfuhr das singuläre Selbstporträt von Otto Dix von 1913, das von 200.000 EUR in einem langen und sehr spannenden, internationalen Bietgefecht erst bei 1.585.000 EUR einem Sammler in der Türkei zugeschlagen wurde. Schon die vorherige Losnummer, Max Beckmanns wiederentdeckte „Badende mit grüner Kabine und Schiffern in roten Hosen“, ging mit starken 2.305.000 EUR in die Sammlung eines internationalen Museums.


Nicht nur die anrührende Geschichte – Emil Nolde schenkte das „Meer (I)“ seiner jungen Frau Jolanthe zu Weihnachten – sorgte dafür, dass das farbglühende Gemälde seine Schätzung weit mehr als verdoppelte und für 2.770.000 EUR in eine norddeutsche Privatsammlung ging. Ergebnisse von internationalem Niveau waren auch die Millionenergebnisse Nr. 4 und 5: für Max Liebermanns impressionistische „Große Seestraße in Wannsee mit Spaziergängern“, die für 1.045.000 EUR einen neuen Besitzer fand und auch die 1.225.000 EUR, die ein norddeutscher Sammler für Moholy-Nagys „Space Modulator Experiment, Aluminum 5“ bewilligte. Heiß umkämpft war die „Modeschau“ von Hannah Höch, eine Collage von 1925/35, die den Schätzpreis mit 300.000 EUR verdoppelte. Weltrekorde wurden mit der zeitgenössischen Kunst für Norbert Schwontkowskis „The Battle“ mit 175.000 EUR und Karl Horst Hödickes „Potsdamer Platz III“ mit 325.000 EUR erzielt. Allein die Auktion mit Ausgewählten Werken erzielte 13,7 Millionen Euro.


Einen äußert erfolgreichen Auftritt hatte die Zeitgenössische Kunst im Jubiläumsjahr: sowohl im Rahmen der Auktion Sammlung Berliner Sparkasse, als auch in den Ausgewählten Werken und der Auktion Zeitgenössische Kunst.


Die Grisebach anvertrauten Werke aus der Sammlung der Berliner Sparkasse erbrachten insgesamt 3,5 Millionen Euro und verdoppelten damit knapp die untere Schätzung. Die höchsten Ergebnisse erzielten hier Maria Lassnigs „Hände“ von 1989 mit 550.000 EUR, Markus Lüpertz’ Weintraube von 1971 mit 325.000 EUR und Per Kirkebys „Die Zeit nagt I“ von 1992 mit 325.000 EUR. Ein neuer Auktionsrekord wurde für Rainer Fetting erzielt, „Mauer am Südstern“ von 1988 ist mit 168.750 EUR das Teuerste je auf einer Auktion versteigerte Werk des Künstlers. 68 weitere Werke der Sammlung werden ab dem 11. Februar 2022 im Rahmen einer Online-Only-Auktion bei Grisebach versteigert.


Spannende, internationale Bietgefechte im Saal und an den Telefonen mit beeindruckenden Preissteigerungen kamen auch bei der Auktion Zeitgenössische Kunst am 3. Dezember zustande: Spielend kletterte A.R. Pencks farbenfrohes Gemälde „Spielen und Bauen“ von 2002, das Hauptlos des Katalogs, auf 237.500 EUR, und Daniel Richters irisierende geisterhafte „Gruppe“ von 2004 konnte seinen unteren Schätzpreis verdoppeln und erzielte 75.000 EUR. André Butzers schelmischer Friedenssiemens „Ohne Titel (F.S.)“ ging für 137.500 EUR in eine kalifornische Privatsammlung, und für Helmut Middendorfs elektrisierendes 2-teiliges Gemälde „City of the Red Nights II“ von 1982 konnte mit 125.400 EUR ein weiterer Auktions-Weltrekord erzielt werden.


Einen erfolgreichen Auftakt bildete die Versteigerung der Kunst des 19. Jahrhunderts. Das Hauptlos der Auktion, Max Liebermanns ergreifendes Frühwerk „Der Witwer“ von 1873, sicherte sich eine internationale Privatsammlung für 337.500 EUR. Auf großes Interesse stieß auch Carl Schuchs Meisterwerk „Ingwertopf mit Orangenhälfte“ von 1885/1888. Es wurde zum Weltrekordpreis von 287.500 EUR versteigert und geht zurück in Schuchs Heimat nach Österreich. Ausdauernde Bietgefechte löste Carl Spitzwegs Ikone „Die erste Eisenbahn“ aus, das für 96.250 EUR in eine norddeutsche Privatsammlung gelangt. Aber auch der von Grisebach gefeierte französische Marinemaler Théodore Gudin, dessen farbgewaltiger rauchender Vesuv von geschätzten 6.000 EUR auf 50.000 EUR kletterte. Ernst Ferdinand Oehmes wiederentdecktes Meisterwerk „Tiroler Landschaft mit Burg Naudersberg“ wird in Zukunft im Schwedischen Nationalmuseum in Stockholm zu sehen sein, es wurde für 125.000 EUR zugeschlagen.
 
Zunehmender Beliebtheit erfreut sich die Dresdner Schule um 1900 mit Max Pietschmann, dessen Ölstudien und Zeichnungen die moderaten Schätzpreise vervielfachten, mit Osmar Schindler, dessen bekrönter liegender männlicher Akt von 4.000 EUR mit 26.250 EUR sogar mehr als verfünffachte, und mit Richard Müller, dessen „Ländliche Idylle“ (Frauenakt im Stall) für 62.500 EUR den Besitzer wechselte.


Das Coverlos der Auktion „The Art of Photography – A New York Collection”, Helmut Newtons ikonisches Diptychon „Sie Kommen“ (Dressed/Naked) von 1981, wurde für 200.000 EUR verkauft und ging in eine amerikanische Privatsammlung. Das wohl berühmteste Modephoto des 20. Jahrhunderts, „Dovima with Elephants“ von Richard Avedon, wechselte für 112.500 EUR in die Schweiz und Robert Doisneaus „Le Regard oblique“ (32.500 EUR) sowie Henri Cartier-Bressons „Gestapo Informer, Dessau“ (22.500 EUR) gingen in dieselbe Privatsammlung in die USA.


Grisebach blickt mit einem Jahresumsatz von 53,5 Millionen Euro auf ein überaus erfolgreiches Jubiläumsjahr zurück.


Micaela Kapitzky

* Alle Ergebnisse inkl. Aufgeld