Substantielle Einlieferungen aus dem Rheinland und Bayern sorgten bei den Frühjahrsauktionen der Villa Grisebach für außerordentliche Preissteigerungen mit zahlreichen Weltrekorden in den Bereichen Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst und 19. Jahrhundert. An vier Tagen mit insgesamt acht Auktionen im neuen Auktionssaal in der Fasanenstraße 27 wurde ein Gesamtumsatz von 23 Millionen EUR* erzielt. Es waren so viele Bieter aktiv wie noch auf keiner Auktion der Villa Grisebach zuvor.
Mit € 865.000 an der Spitze stehen zwei Werke aus der Abendauktion: Das gelbleuchtende Gemälde „Ein Sonntag“ von Max Pechstein aus dem Jahr 1922 und der Überraschungserfolg für eine winzige Wolkenstudie von René Magritte aus dem Jahr 1963, die ihre Schätzung von € 150.000 mehr als verfünffachte. Paul Klees „Haus zum blauen Stern“ wurde für € 745.000 verkauft (Schätzung € 200-300.000). Zum gleichen Preis gelang es, van Goghs Frühwerk „Kopf einer Bäuerin“ in eine kalifornische Privatsammlung zu verkaufen – das ist der höchste Preis, der je auf einer Auktion in Deutschland für ein Werk von Vincent van Gogh bezahlt wurde.
Außerordentlich stark präsentierte sich die Abteilung „Zeitgenössische Kunst“, die ihren Umsatz im Vergleich zur letzten Auktion auf 4,3 Millionen nahezu verdoppeln konnte. An der Spitze steht hier ein Aquarell von Joseph Beuys, das nach minutenlangem Bietgefecht von einer Schätzung von € 70.000 auf € 450.000 gehoben wurde und damit die teuerste Arbeit von Joseph Beuys ist, die je in Deutschland versteigert wurde. Hohe Zuschläge gab es daneben für Werke von Cy Twombly, Robert Rauschenberg, Otto Piene, Günther Förg und C.O. Paeffgen, dessen „Akt“-Gemälde von € 20.000 auf € 193.700 stieg.
Mit 2,6 Millionen Euro Gesamtumsatz steht das 19. Jahrhundert bei Grisebach inzwischen deutlich an der Spitze dieser Auktionssparte in Deutschland. Es gab zwei Weltrekorde: Wilhelm Leibls „Bauernmädchen“ wurde für € 350.000 in eine deutsche Privatsammlung verkauft und Carl Gustav Carus’ „Phantasie aus der Alpenwelt“ für € 225.000 an das Nationalmuseum Stockholm. Am 3. und 4. Juli kommt es zum nächsten Höhepunkt der Frühjahrssaison der Villa Grisebach in der Sparte ORANGERIE: Die Versteigerung von Alten Meistern und Kunsthandwerk aus der legendären und lange verschollenen Sammlung Rohde-Hinze, die eine mittlere Gesamtschätzung von 3,5 Millionen Euro hat.
Bernd Schultz: „Wir freuen uns, daß wir solch starke Ausrufezeichen in den Sparten Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst und 19. Jahrhundert setzen konnten. Jetzt richten wir unsere ganze Kraft auf die Sammlung Rohde-Hinze – und dann auf die 250. Auktion der Villa Grisebach im Herbst.“
Micaela Kapitzky
* Preise inkl. Aufgeld