Nach vielen spektakulären Ergebnissen für Werke von Max Beckmann kann Grisebach auch in dieser Saison ein Gemälde des Künstlers in musealer Qualität anbieten. Das „Braune Meer mit Möwen“, 1941 im Amsterdamer Exil entstanden, ist mit € 1.200.000 bis 1.500.000 bewertet und damit das teuerste Kunstwerk des Auktionsangebotes der aktuellen Herbstsaison in Deutschland.
Einer der traditionellen Schwerpunkte des Hauses ist der Deutsche Impressionismus, der in dieser Auktion mit hochkarätigen Werken von Lesser Ury, Lovis Corinth, Leo Putz und insgesamt acht Gemälden von Max Liebermann in besonders beeindruckender Fülle vertreten ist (Schätzungen bis € 400.000 / 600.000). Besonderes Augenmerk verdient in der Auktion mit „Ausgewählten Werken“ ein seit Jahrzehnten verschollenes, nun wieder aufgetauchtes neusachliches Gemälde von Rudolf Schlichter: 1928 gemalt, zeigt es die berühmte Schauspielerin und Ehefrau Bertolt Brechts, Helene Weigel. Dargestellt ist Weigel als Protagonistin in Bertolt Brechts/Elisabeth Hauptmanns bitterbösem Lustspiel „Mann ist Mann“ (€ 200.000 / 300.000). Höhepunkt der Deutschen Nachkriegskunst ist ein spektakuläres Hauptwerk von Ernst Wilhelm Nay, die knapp 2 x 3,5 m große Komposition „Chromatische Scheiben“ aus dem Jahr 1960 (Schätzpreis € 800.000 / 1.200.000).
Ein eigener Katalog ist dieses Mal künstlerischen Kostbarkeiten im kleinen Format aus zwei Jahrhunderten gewidmet. Eine kleine Sensation in „Small is Beautiful“ am 30. November sind drei überaus rare Postkarten mit Tierdarstellungen von Franz Marc an den Künstlerfreund Erich Heckel von 1913 (Schätzung jeweils € 100.000 / 200.000).
Insgesamt werden in den Herbstauktionen bei Grisebach über 1.600 Kunstwerke aus den Bereichen Photographie, ORANGERIE, Moderne Kunst und Zeitgenössische Kunst mit einem mittleren Schätzpreis von € 24,2 Mio. angeboten.
Micaela Kapitzky