Die Versteigerung der Sammlung des Grisebach-Gründers zugunsten eines ExilMuseums in Berlin brach alle Rekorde: „Das Kunstmarktereignis des Jahres“ (Welt am Sonntag) war die größte Auktion einer Sammlung von Handzeichnungen nach 1945 in Deutschland.
Nach dem beeindruckenden Interesse bei den Vorbesichtigungen mit über 5.000 Besuchern und der umfangreichen Presseberichterstattung im In- und Ausland wurden in den drei Auktionen bei einer Schätzung von 5 Millionen Euro insgesamt 6,5 Millionen Euro* erzielt.
Bernd Schultz: „Ich bin sehr glücklich, dass die meisten der Arbeiten auf Papier, die ich Jahrzehnte gehegt, gepflegt und geliebt habe, nun in andere wertschätzende Hände übergegangen sind. Für das zu gründende ExilMuseum in Berlin wird der Erlös der Auktionen ein starker Rückenwind sein. Nach dem ,Abschied‘ von meiner Sammlung beginnt nun ein energischer Neuanfang für das Museumsprojekt.“
Unter den mehr als 100 Losen der ersten Auktion mit Zeichnungen Alter Meister und des 19. Jahrhunderts glänzten besonders die Kunstwerke der Franzosen: Spitzenlose waren hier die Studien von Toulouse-Lautrec (EUR 356.250), Watteau (EUR 87.500), Ingres (EUR 87.500) und Degas (EUR 118.750).
In der Auktion mit Werken der Modernen und Zeitgenössischen Kunst am Freitag erzielte das ikonische Blatt „Abschied“ von Käthe Kollwitz aus dem Jahr 1910 mit EUR 437.500 den höchsten Zuschlag. Die Suite von fünf herausragenden Zeichnungen der Kollwitz, einer der zentralen Künstlerinnen in der Sammlung Bernd Schultz, erzielte insgesamt EUR 838.500.
Das bedeutende Selbstbildnis von Oskar Kokoschka erreichte mit 362.500 EUR den zweithöchsten Preis in der Auktionsfolge. Exzeptionelle Ergebnisse wurden für Werke von Ernst Wilhelm Nay, Hermann Glöckner, Edvard Munch und Pablo Picasso erzielt.
*alle Ergebnisse inkl. Aufgeld