Die Repräsentanz von Grisebach zeigt zum Photo Weekend Düsseldorf 2016 eine Doppelausstellung. Präsentiert werden Michael Wolfs Arbeiten aus seiner viel beachteten Serie Tokyo Compression sowie ausgewählte Werke von Seiichi Furuya, die wenige Jahre vor dem Mauerfall in der ehemaligen DDR entstanden sind. Der Ort der Ausstellung ist mit Bedacht gewählt, denn in keiner anderen deutschen Stadt wird die japanische Kultur so authentisch gelebt wie in Düsseldorf. Grisebach vereint zwei ganz unterschiedliche Perspektiven:
Der japanische Künstler Seiichi Furuya reiste 1973 nach seinem Studium am Tokyo College of Photography nach Europa, wo er zunächst in Wien und Graz lebte. Als 34jähriger nahm er 1984 eine Stelle als Dolmetscher in Ostdeutschland an. So hat er die sich in Auflösung befindliche DDR aus seinem persönlichen Blickwinkel dokumentiert und die Situation der Menschen in seinen Aufnahmen festgehalten. Es sind sensible, aber auch zeitgeschichtlich relevante Bilder entstanden, die geprägt sind vom Wechselspiel zwischen Privatem und Öffentlichem, zwischen persönlichem Blick und dokumentarischer Distanz. Furuyas Werk wurde seit 1975 in zahlreichen Einzelausstellungen in Europa und Japan gezeigt (u.a. Albertina, Wien; Fotomuseum Winterthur; mumok, Wien; Tokyo Metropolitan Museum of Photography). Seine Bilder sind in namhaften institutionellen Sammlungen vertreten (u.a. Stedelijk Museum, Amsterdam; MoMA, New York; mumok, Wien; Metropolitan Museum of Art, New York; Tokyo Metropolitan Museum of Photography). Seiichi Furuya ist einer der Mitbegründer und Mitherausgeber der Photozeitschrift „Camera Austria“.
Der deutsche Künstler Michael Wolf, der sich 1994 in Hongkong niedergelassen hat, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Lebenssituation in asiatischen Großstädten. Seine beeindruckende Bildserie „Tokyo Compression“ zeigt Menschen mit ihren alltäglichen Problemen im Berufsverkehr, oft am Rande der Erschöpfung. Das begleitende Photobuch „Tokyo Compression“ ist 2010 zum Photobuch des Jahres gewählt worden. Der an großstädtischen Phänomenen interessierte Photokünstler Michael Wolf hatte vor Beginn seiner freien künstlerischen Arbeit viel Erfahrung als Bildjournalist für Journale wie das ZEIT-Magazin oder den stern gesammelt. Sein Werk ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in vielen internationalen Sammlungen ausgestellt worden (u.a. Metropolitan Museum of Art, New York; Museum Folkwang, Essen; Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt). Arbeiten von Michael Wolf befinden sich u.a. in Sammlungen des Metropolitan Museum of Art, New York; The San Jose Museum of Art, California; The Museum of Contemporary Photography, Chicago und im Museum Folkwang, Essen.
Grisebach eröffnet mit dieser Ausstellung einen Dialog zwischen zwei künstlerischen Perspektiven auf das städtische Leben.
Ausstellung
13. Februar–1. April 2016
Bilker Straße 4–6, 40213 Düsseldorf
Eröffnung: Freitag, 12. Februar 2016, 18–21 Uhr
Öffnungszeiten: Mo–Fr von 10–18 Uhr