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Grisebach
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Grisebach feierte 100 Jahre Bauhaus! Ergebnisse der Frühjahrsauktionen in Berlin

04.06.2019, Berlin

Das Bauhaus feiert seinen hundertsten Geburtstag und Grisebach feierte mit: 249 Kunstwerke aus unterschiedlichsten Bereichen erfreuten sich in der ORANGERIE-Auktion „bauhaus forever!“ großer Nachfrage. Das Spitzenlos war das Kaffee- und Teeservice von Naum Slutzky, das sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg für EUR 225.000* sicherte. Ein kompletter Satz der legendären Bauhaus-Postkarten von 1923 ging für EUR 206.250 in eine nordrhein-westfälische Privatsammlung. Ausgesprochen gut verkauften sich die Lose aus dem Nachlaß des Bauhaus-Künstlers Ludwig Hirschfeld-Mack, darunter das Fotogramm „Reflektorisches Farbenspiel“ von 1923, das seinen Preis mit EUR 62.500 mehr als verdoppelte.

Ein Bauhaus-Künstler stellte auch das teuerste Werk in den Ausgewählten Werken: Paul Klees „Dryaden“ von 1939 war einem niedersächsischen Privatsammler EUR 500.000 wert. Gabriele Münters „Heuhocken in Murnau“ ging für EUR 462.500 in eine süddeutsche Privatsammlung. Die Gemälde von Max Liebermann und Lovis Corinth erzielten EUR 375.000 und EUR 312.500. Spannende Bietgefechte entbrannten in der Nachkriegskunst, etwa für Ernst Wilhelm Nays „Rot in tiefem Klang“, das von EUR 120.000 auf EUR 437.500 kletterte.

Positive Überraschungen gab es in der Auktion Zeitgenössische Kunst, in der das Gesamtergebnis die untere Schätzung klar übertraf. Hier stieg Günther Förgs „Ohne Titel“ von 1995 mit einer Schätzung von EUR 40.000 auf EUR 112.500 und Werner Berges’ „Vanessa“ wurde durch mehrere Bieter an den Telefonen und im Saal bei einer Schätzung von EUR 12.000 auf EUR 72.500 gehoben. Bridget Rileys Farbstudie erreichte durch viele internationale Gebote EUR 90.000 (Schätzung EUR 20.000). Eine der beiden Großskulpturen von Tony Cragg ging für EUR 175.000 in eine österreichische Privatsammlung.

Für Aufsehen sorgten in der Fotografie-Auktion etwa die zwei „Maskenselbstbildnisse Nr. 11+39A, Dessau“ der Bauhaus-Fotografin Gertrud Arndt von 1930: Erst nach langen Bietgefechten fanden die jeweils auf EUR 3.000 geschätzten Arbeiten für EUR 20.000 sowie EUR 56.250 (Handel Berlin / Privatsammlung, USA) ihre neuen Besitzer. Das Porträt Lyonel Feiningers, aufgenommen von seinem Sohn Andreas, 1928, in Dessau, war auf EUR 5.000 taxiert und erzielte am Ende EUR 18.750 (Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen).

Bestens war die Stimmung in der Auktion der Kunst des 19. Jahrhunderts, wo von Beginn bis zum Schluß spannungsreiche Bietgefechte für Aufmerksamkeit sorgten. Teuerstes Los war Adolph Menzels Zeichnung vom Inneren der Stiftskirche in Einsiedeln, das bei einer Schätzung von EUR 60.000  für EUR 275.000  einem Schweizer Privatsammler verkauft wurde. Eine Ikone der Kunstgeschichte, Carl Philipp Fohrs erst jüngst vom Berliner Kupferstichkabinett restituierte Bildnis seines Freundes Sigismund Ruhl von 1816, fand für EUR 122.500 den Weg in eine bedeutende Privatsammlung. Auch Fritz von Uhdes museale „Holländische Nähstube“ kletterte von geschätzten  EUR 40.000 auf EUR 168.750. Die Überraschung des Nachmittags aber war das auf EUR 2.500 taxierte Selbstbildnis Karl Stauffer-Berns aus der Sammlung von Rudolf Mosse, das für sagenhafte EUR 143.750 verkauft wurde.

Die Frühjahrsauktionen schlossen mit einem Gesamtergebnis von EUR 15,3 Mio. ab.

Micaela Kapitzky

Berlin, 4. Juni 2019

* Alle Ergebnisse inkl. Aufgeld