Zum 125. Geburtstag Hermann Glöckners (1889-1987) zeigt die Villa Grisebach ab Samstag, den 13. September über 150 Werke aus Dresdner Privatbesitz, von denen zahlreiche bislang öffentlich nicht bekannt waren. Die Ausstellung geht bis zum 1. November.
Hermann Glöckner ist einer der großen Einzelgänger in der Kunstgeschichte. 1889 in Cotta bei Dresden geboren, hat er nach seiner Ausbildung als Musterzeichner bis 1915 zunächst als freier Künstler gearbeitet. Erst nach dem Ersten Weltkrieg ging er an die Akademie. Glöckners Gesamtwerk fasziniert durch seine Verschiedenheit. Es gibt keine klare Linie, um sein Schaffen zu definieren und auch keine Kategorie für den Künstler; am häufigsten wird er als Konstruktivist geführt. Das Œuvre umfaßt Landschaft, Stilleben, Bildnis und abstrakte Werke in unterschiedlichen Techniken: Ölmalerei, Aquarell, Zeichnung, Collage. Zudem hat Glöckner plastische Werke geschaffen, zu denen ihn oft Fundstücke anregten. Er hatte einen Blick auch für nebensächliche, unscheinbare Dinge, für Streichholzschachteln oder für farbige Stoffreste, und destillierte daraus Kunstwerke. Berühmt geworden ist er für seine Faltungen – für Glöckner „eine eigene Art von Grafik“, in denen sich durch Teilen und Knicken von Flächen geometrische Formen ergeben.
Die letzte, sämtliche Schaffensphasen Hermann Glöckners berücksichtigende Ausstellung fand 1989 in Dresden und Halle statt, in Berlin gab es 1982 zuletzt eine Hermann Glöckner Ausstellung.
Zur Ausstellung erscheint im Wolff Verlag Berlin ein umfangreicher Katalog mit Texten von Peter Richter und Martin Engler, Biographie und Bibliographie. Alle ausgestellten Werke sind farbig abgebildet (30,- Euro). Eine Vorzugsausgabe (15 Exemplare) des Kataloges mit je einer beigelegten Originalzeichnung ist zum Preis von 900,- Euro verfügbar.
Micaela Kapitzky
10. September 2014
Hermann Glöckner. Zum 125. Geburtstag
13. September bis 1. November 2014
Villa Grisebach • Fasanenstraße 25 • 10719 Berlin
Mo – Fr 10.00 bis 18.30 Uhr • Sa 11.00 bis 16.00 Uhr