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Grisebach
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Ein Abend – fünf Weltrekorde. Die Ergebnisse der Sommerauktionen in Berlin

13.07.2020, Berlin

Spektakuläre 537.500 EUR* wurden für Albrecht Dürers Ikone der Kunstgeschichte, den Kupferstich „Adam und Eva“, nach einem langen und internationalen Bietgefecht erzielt. Dies bedeutet Weltrekord bei Grisebach für diesen Kupferstich und ist zugleich der fünfthöchste Preis, der jemals für ein graphisches Werk von Dürer bezahlt wurde. Eine weitere ikonische Arbeit des wichtigsten deutschen Renaissance-Künstlers, „Melencolia I“, wurde für 318.750 EUR* verkauft und ging in dieselbe Privatsammlung nach Großbritannien.

Die moderne Kunst erfreut sich bei den Sammlern einmal mehr größter Wertschätzung: Das Spitzenlos der Auktion „Ausgewählte Werke“ – Emil Noldes „Südsee Landschaft II“ von 1915, ein Spitzenstück des Expressionismus – wurde erstmalig auf dem Auktionsmarkt angeboten und fand für 949.000 EUR* einen neuen Besitzer in Norddeutschland. Ein weiteres museales Meisterwerk eines Brücke-Künstlers, „Pommersche Bauern“ von Karl Schmidt-Rottluff, konnte für 500.000 EUR* verkauft werden. Für eine regelrechte Entdeckung auf dem Feld der neuen Sachlichkeit konnte Grisebach einen Weltrekord verzeichnen: Das Werk „Schüler mit roter Mütze“ des Dresdners Hans Grundig, das man wohl als eine der wichtigsten Arbeiten des Künstlers bezeichnen darf, wurde für 462.500 EUR* zugeschlagen und geht in eine süddeutsche Privatsammlung. Einen weiteren Weltrekord für ein faszinierendes Werk der Moderne gilt es für das Gemälde „Avertissement I (Peinture)“ von Wolfgang Paalen zu verzeichnen (387.500 EUR*, Privatsammlung Österreich).

An der Spitze der Zeitgenössischen Kunst findet sich „Bewegtes Feld“ von Günther Uecker. Das prägnante Nagelbild des ZERO-Künstlers fand für 525.000 EUR* (SP: 200.000–300.000) einen neuen Besitzer. Den zweithöchsten Preis der Sparte erzielte die Arbeit „Ohne Titel“ (1993) von Sigmar Polke (400.000 EUR*). Der Teppich („Untitled“. 2012) von Rudolf Stingel sorgte nicht nur im Vorfeld der Auktion „Ausgewählte Werke“ für Aufsehen und verkaufte sich für 93.750 EUR* in eine amerikanische Privatsammlung. Ein weiteres Spitzenresultat und Weltrekord gab es außerdem für Norbert Biskys „SCHWARZMALER II“ (137.500 EUR*).

In der Auktion „Ausgewählte Werke“ kam das Highlight der Abteilung Photographie, „Elephant and Kilimanjaro“ (1984/2005) von Peter Beard zum Aufruf und wurde für 150.000 EUR* zugeschlagen. Und weitere besondere Photographien wurden mit hohen Preisen honoriert: Werner Mantz‘ „Haus der Kölnischen Zeitung auf der Internationalen Presse-Ausstellung ‘Pressa’ bei Nacht, Köln.“ erzielte 47.500 EUR* (SP: 4.000–6.000), Otto Steinerts „Aggression II“ von 1966 ging für 32.500 EUR* in eine Schweizer Privatsammlung (SP: 3.500–5.500) und Karl Blossfeldts ikonische Mappe „Urformen der Kunst“ von 1915/25 fand für 46.250 EUR* einen neuen Besitzer.

Die erste Online Only Auktion bei Grisebach vom 19. Juni bis 5. Juli 2020 kann hohe Zuschlagsquoten vermelden: Von 120 angebotenen Werken wurden 108 verkauft, dies bedeutet 90% nach Lots. Mit einem Gesamtergebnis von 270.000 EUR inkl. Aufgeld blickt Grisebach auf eine sehr erfolgreiche Online-Premiere zurück. Das Konzept der digitalen Auktionsplattform und dem gleichzeitig qualitativ hochstehenden Angebot an Kunstwerken wird weitergeführt: Vom 31. Juli bis 9. August findet nun die zweite Online Only Auktion statt (Schätzwerte bis 3.000 EUR).

Insgesamt spielten die Sommerauktionen mit vier Auktionen an zwei Tagen (inklusive Online Only) eine Summe von 16 Millionen Euro ein.

Micaela Kapitzky

* Alle Ergebnisse inkl. Aufgeld