Die 225. Auktion ist die umfangreichste in der Geschichte der Villa Grisebach. Vom 28. bis zum 31. Mai werden in sieben Auktionen insgesamt 1650 Kunstwerke zu einem mittleren Schätzpreis von 23 Millionen Euro versteigert. Spitzenlos der Auktion ist ein vor genau hundert Jahren entstandenes Hauptwerk des deutschen Expressionismus, Heinrich Campendonks museale „Landschaft mit zwei Kühen“, das auf 2 bis 3 Millionen Euro geschätzt ist und zuletzt 1960 in einer Campendonk-Retrospektive zu sehen war.
Mit der Frühjahrsauktion unterstreicht Villa Grisebach ihre Rolle als führendes Haus für deutsche Kunst vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Angefangen mit zwei Zeichnungen Caspar David Friedrichs über Hauptwerke von Joseph Anton Koch und Franz von Stuck, des Brücke-Expressionismus und des Blauen Reiters über besondere Werke der Nachkriegsmoderne von Joseph Beuys, Josef Albers, Hermann Glöckner und Konrad Klapheck bis hin zu den Zeitgenossen Neo Rauch, Sigmar Polke und Georg Baselitz. Preislich wird das deutsche Angebot nach dem Gemälde von Campendonk von einem furiosen Blumenstilleben von Lovis Corinth und einer fast lebensgroßen Frauenbüste von Wilhelm Lehmbruck dominiert, die beide auf 400.000 bis 600.000 Euro geschätzt sind.
Zugleich ist die Internationalität des Angebots in der Kunst nach 1945 diesmal besonders hoch, etwa mit Gemälden von Dubuffet, Jean Fautrier und Hans Hartung, Installationen von Ilya Kabakov und Jannis Kounellis sowie Zeichnungen von Miro, Giacometti, Matisse, Picasso und Chillida, von dem auch zwei außergewöhnliche Skulpturen im Angebot sind.
Die Auktionswoche beginnt am 28. Mai mit den Auktionen „19. Jahrhundert“ und „Photographie“ und wird am Donnerstag, dem 29. Mai mit der Auktion „ORANGERIE“ fortgesetzt (etwa mit einer Elfenbeinschnitzerei von Jacob Auer aus dem 17. Jahrhundert für 200.000 bis 300.000 Euro). Die Abendauktion „Ausgewählte Werke“ findet am 29. Mai um17.00 Uhr statt. Am Freitag, den 30. Mai werden dann von eigenen Katalogen begleitet die „Klassische Moderne“ und die „Zeitgenössische Kunst“ ihren Auftritt haben, bevor am Samstag mit „Third Floor“ die Werke mit Schätzpreisen bis 3000 Euro den Abschluß der Jubiläumsauktion bilden.