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Grisebach
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Ausstellung Neven Allgeier – world so crazy can‘t be real

01.02.2023, Berlin

Gemeinsam mit Gastkuratorin Asta von Mandelsloh freut sich Grisebach, ab dem 10. Februar die Ausstellung Neven Allgeier –  world so crazy can’t be real in unserer Düsseldorfer Repräsentanz zu zeigen.


Allgeiers erste Einzelausstellung versammelt eine Auswahl an Fotografien aus seiner zweiten Publikation „Fading Temples“ (2022, Distanz Verlag). Es sind Bilder einer Gegenwart, die von Vergänglichkeit, von jugendlichen Subkulturen, von Leere und Verfall erzählen. Seine Porträts sind reich an gegenwärtigen ästhetischen Codes, ob hinsichtlich der fotografischen Stilmittel oder der modischen Trends. Als Kind der Neunziger wuchs Allgeier in einer Welt auf, in der Kinder ihre Tamagotchis fütterten, Boybands die Charts erklommen und neonfarbenes Augen-Make-up in Mode war. Die jungen Menschen in seinen Bildern machen sich diese Elemente wieder zu eigen. Jedoch betrachten die Porträtierten in ihrer Abgeklärtheit die Verheißungen der Jahrtausendwende eher als verlorene Utopien.


In Allgeiers Fotoserie paart sich eine verklärte Sehnsucht nach dieser Zeit, in der „Wetter noch nicht Klima war”, mit Natur und städtischer Kulisse, an deren Goldschimmer der Verfall kratzt. Eine über dem Vergnügungspark „Excalibur City“ schwebende Weltkugel mit der Losung The world is yours verliert an Lack und Farbe. Andere Aufnahmen zeigen ertrinkende Gänseblümchen, schmelzende Eisblöcke auf schwarzem Lavastrand, von Gespinsten befallene Bäume am Rhein. Man kann Natur nicht länger nur ästhetisch genießen, stellt der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich in „Fading Temples“ fest. Nur langsam erwacht die Welt aus dem Märchen, das wohl in den Neunzigern seinen Höhepunkt erreicht hat. In Allgeiers zeitgenössischer Bildsprache fällt es dystopisch glitzernd in sich zusammen – so schrecklich ‚schön‘ kann das Ende der Welt sein.

Asta von Mandelsloh

Neven Allgeier (*1986) lebt zwischen Frankfurt/Main und Wien. Zuletzt publizierte er zwei Fotobücher beim Distanz Verlag. „Porträts“ (2021) bildet eine neue Generation von Künstler*innen ab, unter ihnen sind Studierende der Klasse Gursky an der Kunstakademie Düsseldorf. Das zweite Fotobuch „Fading Temples“ (2022) bringt Porträts mit Environments zusammen und bildet die Vorlage für seine Einzelausstellung „world so crazy can’t be real“. Allgeiers Arbeiten erscheinen regelmäßig in Medien wie SPIKE, Art Quarterly, i-D Magazine und dem ZEIT Magazin und wurden u. a. in dem Museum Angewandte Kunst Frankfurt und dem Bonner Kunstverein ausgestellt.