Unsere erste Ausstellung in den neuen Räumen für zeitgenössische Kunst in der Fasanenstraße 27 widmen wir dem Frühwerk Imi Knoebels: den von 1966 bis 1968 entstandenen Linienbildern.
Imi Knoebel, 1940 als Wolf Knoebel in Dessau geboren, ging 1964 an die Akademie in Düsseldorf, um bei Joseph Beuys zu studieren. 1965 bezog er zusammen mit Imi Giese den heute legendären Raum 19 der Akademie. Ganz bewusst stellte er sich mit seinen minimalistischen Linienbildern gegen die Kunstauffassung seines charismatischen Lehrers.
Inspiriert von Malewitschs Schwarzem Quadrat und der amerikanischen Minimal Art um Donald Judd, wählte Knoebel als Format das Rechteck und führte die Malerei auf ihre Grundelemente Linie, Fläche und den grundsätzlichen Kontrast von Schwarz und Weiß zurück. Bezogen auf die Linienbilder bezeichnete der Künstler sich selbst als einen „nach dem Anfang Suchenden“, der nichts als „die Sicherheit des puren Vierecks im rechten Winkel hat“.
Sowohl die Perfektion der Linienbilder als auch die Untersuchung der Malerei offenbaren bereits die Makellosigkeit Knoebels späterer Werke und die fortwährende Erforschung des Mediums. Mit ihren Nichtfarben gehören die Linienbilder zum Radikalsten, das Imi Knoebel geschaffen hat und sind auch für spätere Generationen von Künstlern wegweisend.
Wir freuen uns in dieser Verkaufsausstellung sechs Linienbilder zeigen zu können. Sie markieren einen ersten Höhepunkt im Schaffen Imi Knoebels und sind erstmals in Berlin zu sehen.
Die Ausstellung ist im Anschluss, vom 10. April bis 15. Mai, in unserer Düsseldorfer Repräsentanz zu sehen.