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Grisebach
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Ausstellung Bruno Goller: Bilder aus vier Jahrzehnten

05.04.2016, Berlin

Grisebach präsentiert in seiner Düsseldorfer Repräsentanz Gemälde des Künstlers Bruno Goller (1901-1998). Seine Werke sind ebenso selten wie gefragt. Gollers Frühwerk wurde bei einem Fliegerangriff auf Düsseldorf im Juni 1943 fast vollständig vernichtet. Nachdem er 1949 zum Professor an der Kunstakademie Düsseldorf berufen wurde, blieb ihm kaum Zeit für seine eigene Arbeit. Zeitlebens hat Bruno Goller Veröffentlichungen, Ausstellungen, ja sogar den Verkauf seiner Werke eher verhindert denn gefördert. Umso bemerkenswerter ist es, dass Grisebach dem Künstler eine Einzelausstellung widmet, die zehn herausragende Gemälde aus den Jahren 1948 bis 1975 umfasst.

Der frühe Tod des Vaters hat Goller wesentlich geprägt, da der damals Dreijährige fortan viel Zeit im mütterlichen Ladenlokal im bergischen Gummersbach verbrachte, in dem Kurzwaren und Putzmachermaterial angeboten wurden, Dinge, die sein künstlerisches Schaffen seit den 1920er Jahren bestimmten. 1927 zieht Bruno Goller nach Düsseldorf, wo er Mitglied des „Jungen Rheinland“ wird und die Galeristin und Mäzenin Johanna Ey kennenlernt. Johanna Ey erwirbt einige Werke von Goller, die sie im Schaufenster ihrer Galerie präsentiert.

Der kulturpolitische Druck der Nationalsozialisten erreicht auch Goller, der 1940 zum Kriegsdienst eingezogen und erst 1945 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen wird. Erst die Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Düsseldorf nimmt Bruno Goller seine wirtschaftlichen Sorgen. Zu seinen Schülern gehörten keine Geringeren als Konrad Klapheck, Gerhard Richter, Blinky Palermo und Konrad Lueg. In den Jahren 1950 und 1951 malt er neben seiner Lehrtätigkeit jeweils nur ein Bild! In den darauffolgenden Jahren durchschnittlich vier Werke. Mit „Zwei Hüte“ von 1956 zeigt Grisebach eines von gerade einmal zehn in diesem Jahr entstanden Bildern, das „Stilleben“ von 1958 ist eines von acht im selben Jahr geschaffenen Werken. Sein noch vor der Etablierung der Pop Art unzeitgemäß erscheinendes Œuvre kann heute als überaus eigenständige künstlerische Position gewertet werden.

Grisebach, Bilker Str. 4-6, 40213 Düsseldorf

Laufzeit der Ausstellung: 08.04.-27.05.2016

Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr und nach Vereinbarung