In den Frühjahrsauktionen der Villa Grisebach wurden an vier Tagen Kunstwerke für 18,5 Millionen Euro verkauft. Die Versteigerung fand die bislang größte Resonanz bei nationalen und internationalen Sammlern. Für die rund 1650 Losnummern gab es neben den zahlreichen Bietern im Saal zusätzlich 850 telefonische und über 1300 schriftliche Gebote.
Den höchsten Zuschlag der Auktionswoche waren die € 575.000*, die ein frühes Landschaftsgemälde von Max Liebermann in der Auktion „Kunst des 19. Jahrhunderts“ erzielte (Schätzung € 300.000/ 400.000). Diese Auktion war mit einem Gesamtumsatz von brutto 3 Millionen Euro bei einer Schätzung von 1,5 bis 2 Millionen Euro die erfolgreichste dieser Sparte seit ihrer Einführung 2011. Den zweithöchsten Zuschlag gab es hier für ein großes Landschaftsgemälde von Joseph Anton Koch, das für € 312.500 in eine Privatsammlung nach Kalifornien ging (Schätzung € 140.000/180.000).
In der Abendauktion erlebten zwei Objekte aus der Klassischen Moderne eine besondere Steigerung: Ein weißes Relief von Ben Nicholson stieg in einem internationalen Bietgefecht auf € 537.500 (Schätzung € 120.000/150.000) und eine nur 19 Zentimeter große Skulptur von Eduardo Chillida erzielte € 562.500 (€ 180.000/240.000). Internationales Interesse hob auch ein frühes Frauenbildnis von Frantisek Kupka „Der rosafarbene Hut“ auf € 350.000 (Schätzung € 120.000/150.000).
Sehr stark präsentierte sich die Abteilung der Zeitgenösschen Kunst. Aus ihr ragten die € 337.500 für ein großes Gemälde von Konrad Klapheck (Schätzung € 200.000/300.000) und die zahlreichen sehr hohen Zuschläge für Arbeiten von Günther Förg heraus.
Die Auktion „Third Floor“, die Kunstwerke unter € 3.000 anbietet, erzielte ebenfalls durch das große Engagement von jungen Sammlern und reger Beteiligung aus dem Internet das beste Ergebnis seit Gründung. Insgesamt spielte sie nahezu 1 Million Euro Umsatz ein.
* alle Preise inkl. Aufgeld