Deutsch oder französisch, um 1820
Blick über Rom vom Garten der Villa Borghese mit St. Peter im Hintergrund.
Öl auf Leinwand. 62,3 × 74,1 cm. (24 ½ × 29 ⅛ in.) Rückseitig auf dem Keilrahmen mit Bleistift bezeichnet: Catel. [3287] Gerahmt
ProvenienzPrivatsammlung, Frankreich
EUR 4.000 – 6.000
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„Unglücklicherweise geben sich die meisten Künstler, die nach Rom ziehen, [...] Ansichten und Szenerien hin, die bereits gemalt worden sind. Es ist diese servile Routine, die das Genie hemmt und zur Mittelmäßigkeit der meisten Künstler führt.“ Mit diesen Worten mahnt Pierre-Henri de Valenciennes in seiner 1800 erschienenen Abhandlung über die Perspektive seine Schüler, nicht den allzu häufig gemalten Ansichten der Ewigen Stadt zu verfallen, und ermuntert sie stattdessen indirekt, ihre Augen zu öffnen, Blicke zu schärfen, das Ungesehene zu suchen und sich neue Motive zu erschließen.
In der Tat ungewöhnlich ist der Blickwinkel dieses rückseitig mit „Catel“ bezeichneten Gemäldes, aus dem der Künstler das Panorama Roms einfängt. Es scheint, als blicke er vom Monte Pincio, aus den Gärten der Villa Borghese, über die unter ihm liegende Stadt. Dicht von Bäumen bewachsene, in Terrassen angelegte Gärten fokussieren die Aussicht auf die Silhouette der Domkuppel von Sankt Peter. Die schwere, heiße Sommerluft liegt sichtbar über der Stadt, während das satte Grün der Natur im Kontrast Schatten und Erfrischung spendet. Zitronenbäume in Terrakottatöpfen und ein Wasserspiel verklären das Motiv zum romantisch-bukolischen Rückzugsort des urbanen Trubels. Besonders bauschige Wattewolken zieren den strahlend blauen Himmel. ...
Den Begleittext von Luca Joel Meinert hier weiterlesen
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