Caspar David Friedrich
Greifswald 1774 – 1840 Dresden
„Weg zwischen Laubbäumen mit Staffage“. 1800
Radierung auf Papier. 8,9 × 12,8 cm. (3 ½ × 5 in.) Werkverzeichnis: Börsch-Supan/Jähnig 31.2. Eines von sechs bekannten Exemplaren. Zweiter Zustand (mit dem schraffierten Himmel). Beschnitten. [3211]
ProvenienzFamilie des Bruders von Caspar David Friedrich, Christian Joachim Friedrich, Greifswald (1779-1843) / Sammlung Herrmann Zschoche (von der Familie Friedrich erworben)
EUR 15.000 – 20.000
USD 16,100 – 21,500
Verkauft für:
19.050 EUR (inkl. Aufgeld)
Literatur und AbbildungWerner Sumowski, Caspar David Friedrich-Studien, Wiesbaden, Franz Steiner Verl. 1970, S. 64, Abb. 105
Radierungen von der Hand Caspar David Friedrichs sind sowohl in musealen Sammlungen als auch auf dem Markt recht rar; und nur wenige zeigen auffällige Staffage-Figuren. Eine Ausnahme bildet das verwandte, 1799 entstandene Blatt „Spazierengehendes Paar unter Bäumen am Felshang“ (Börsch-Supan/Jähnig, Nr. 28). Aber was bedeutet überhaupt Staffage in unserem Kontext? Ist sie ein bloßes Beiwerk der Landschaft oder ein Schlüssel zu ihrem Verständnis? Sicher, in der Tradition kann Staffage – immer relativ klein und meist anonym – ohne nähere Bedeutung als quasi natürliche Ergänzung der Landschaft eingesetzt werden, um diese in Gestalt von Hirten, Jägern, Fischern, Bauern et cetera figürlich zu beleben und dem Betrachter einfacher zugänglich zu machen. In einem anderen, komplexeren Modus dient die Staffage in Form von Szenen der Historie, Bibel oder der Mythologie einer heroischen Überhöhung der Landschaft und damit ihrer Aufwertung in der Hierarchie der Themengattungen. Eine dritte Art der Staffage bringt Landbesitzer, Pächter, Forscher, Künstler oder Spaziergänger ins Bild, die ein ökonomisches, wissenschaftliches oder ästhetisches Interesse an der Landschaft repräsentieren; eine solche Staffage lädt zur Identifikation ein, animiert den Betrachter zur tieferen Reflexion der Natur. ...
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