Ausstellung
TRAVEL LOGS: Ausgewählte Werke von Gabriel Orozco, Wilfredo Prieto, Rirkrit Tiravanija, Petrit Halilaj
Do, 06.06.2024
–
Fr, 14.06.2024
Bahnhofstrasse 14
8001 Zürich
Ausstellung
Vernissage
Mittwoch, 5. Juni 2024
17.00 - 20.00 Uhr
Grisebach x kurimanzutto
6. und 7. Juni 2024, 10.00 - 18.00 Uhr
8. Juni 2024, 10.00 - 16.00 Uhr
10. bis 14. Juni nur mit Voranmeldung
Grisebach Schweiz, Bahnhofstrasse 14, 8001 Zürich
T +41 76 561 06 41 michele.sandoz@grisebach.com
Über die Ausstellung
Aus Anlass des Zurich Art Weekend hat Grisebach die Galerie kurimanzutto (Mexiko-Stadt und New York) zum Auftakt einer neuen Reihe von Kooperationsprogrammen eingeladen, die von Michèle Sandoz, Geschäftsführerin von Grisebach Schweiz, konzipiert wurde.
Die Stärkung von Zürich als Drehscheibe für interkulturelle Dialoge und Verbindungen ist wesentliches Anliegen von Grisebach, und so ist es Michèle Sandoz eine besondere Freude, Karen-Sofie Kvamme von kurimanzutto für unsere erste Zusammenarbeit zu begrüßen.
In der Ausstellung Travel logs wird eine Auswahl von Werken von Gabriel Orozco, Wilfredo Prieto, Rirkrit Tiravanija und Petrit Halilaj gezeigt, die ihre Umgebung mit einem jeweils ganz eigenen Ansatz und unter Nutzung unterschiedlicher Medien in einzigartiger Weise darstellen. Diese Gruppe internationaler Künstler, deren künstlerische Tätigkeit sich nicht über ihre Herkunft definiert, aber dennoch daraus schöpft, demonstrieren mit ihrer Verschmelzung unterschiedlicher kultureller Kontexte, wie Kunst geografische Barrieren überbrücken und eine gemeinsame Geschichte erzählen kann.
kurimanzutto wurde 1999 in Mexiko-Stadt gegründet und zunächst als Galerie ohne festen Standort betrieben. Mittlerweile gibt es zwei Niederlassungen, eine in Mexiko-Stadt und eine in New York. Von Beginn an hat die Galerie mit den unterschiedlichsten kulturellen Räumen und kreativen Persönlichkeiten auf der ganzen Welt zusammengearbeitet. Diese Kooperationen eröffnen ein Spannungsfeld zwischen der globalen Sichtweise und dem Blick auf die Situation vor Ort und befördern so den Austausch über nationale Grenzen hinweg. Dieser kreative und gleichzeitig kritische Dialog ist bis heute wesentlicher Bestandteil der Arbeitsweise der Galerie kurimanzutto, die mehr als 40 mexikanische und internationale Künstler vertritt.
Es ist Grisebach eine Freude und Ehre, diese besondere neue Reihe in der Bahnhofstraße gerade mit kurimanzutto zu eröffnen.
Die acht Papierarbeiten aus der Serie Diario de Plantas (Tagebuch der Pflanzen, 2021-2022) von Gabriel Orozco (Mexiko, 1962) lassen sich als Tagebücher des Künstlers seiner Reisen zwischen Tokio und seiner Heimat Mexiko verstehen. Die Blätter japanischer Notizbücher enthalten Pflanzenabdrücke und von Orozco gestisch improvisierte Tintenflecken und schaffen auf diese Weise organisch anmutende Abstraktionen der Natur.
Die verborgene Bedeutung ist auch das Thema von Wilfredo Prieto (Kuba, 1978) in seinem Werk Nueva Luz, March 3 (2023), in dem er seine während der Pandemie unternommene Lektüre von Artikeln in der kubanischen und internationalen Presse aufgreift. Der Künstler interpretiert die Fotografien der Zeitungsberichte abstrakt in Acryl auf Leinwand, was sich als Infragestellung des Tatsachengehalts der ursprünglichen Artikel verstehen lässt. Durch die Verwandlung von einem Medium in ein anderes wird der eigentliche Inhalt unentzifferbar – was bleibt, ist die Subjektivität der Interpretation.
Rirkrit Tiravanija (1961, Buenos Aires) befasst sich mit den Auswirkungen der Semiotik in seinen Auseinandersetzungen mit Slogans, die Ereignisse in der Welt und die Innenpolitik in seinem Heimatland Thailand aufgreifen. In untitled 2020 (Hope has no Right Angles) wurde der Spruch auf eine rechteckige Scheibe aus reflektierendem Glas geätzt. Die Worte und das Spiegelbild des Betrachters fließen in eins, werden Werkzeuge einer Propaganda oder Werbung, die zwischen Wahrheit und Täuschung schillert.
In Here to Remind You (2023) nutzt Petrit Halilaj (1986, Kosovo) Messing als Medium seiner Hühnerkrallen mit stark in die Länge gezogenen Beinen. Vögel verweisen seit jeher für Halilaj auf die Freiheit, zu der er seit seinen Kindheitserfahrungen als kosovarischer Flüchtling eine ganz eigene Beziehung hat. Mit Friends of Chickens (2022) hat er Hühner-Laufspuren in einer eiförmigen Messingschablone gefasst – in diesem vielseitige.
